[DOWNLOAD] "GegenStandpunkt 4-13" by GegenStandpunkt Verlag MĂŒnchen # eBook PDF Kindle ePub Free

eBook details
- Title: GegenStandpunkt 4-13
- Author : GegenStandpunkt Verlag MĂŒnchen
- Release Date : January 13, 2013
- Genre: Political Science,Books,Politics & Current Events,
- Pages : * pages
- Size : 640 KB
Description
Kritik â wie geht das?
Zur hochgeschĂ€tzten demokratischen Kultur gehört es, dass da BĂŒrger laufend nicht nur privat, sondern auch öffentlich Kritik ĂŒben, unablĂ€ssig eine bessere Welt vermissen und fordern. Die stellt sich deshalb aber nicht ein, was zur Folge hat, dass ein ansehnliches Standardrepertoire von Beschwerden fortlebt. Das heiĂt leider nicht, dass die Beschwerde fĂŒhrenden BĂŒrger beherrschen, wie Kritik geht. Ihnen unterlaufen immerzu die gleichen Fehler, durch die sie nicht nur das zunĂ€chst einmal theoretische Gewerbe des Kritisierens verpfuschen. Mit ihrem falsch gestrickten Einspruchswesen bilden sie den Willen aus, der sie zum perfekten Mitmacher qualifiziert â bei allem, was ihnen so missfĂ€llt. Und mindestens zur selbe BlĂŒte gelangt wie die Pflege kritischen RĂ€sonierens sind im ĂŒbrigen gewisse Standards der ZurĂŒckweisung von Kritik â bis hin zum Verbot.
Giftgas in Syrien
Die WeltfĂŒhrungsmacht statuiert ein Exempel ihrer GlaubwĂŒrdigkeit
Ende August werden im syrischen BĂŒrgerkrieg Chemiewaffen eingesetzt. Die westliche Welt gibt sich entsetzt, weiĂ sofort, das dafĂŒr Assad verantwortlich ist und leitet daraus den dringlichen Auftrag ab, den Mann endlich seiner gerechten Strafe zuzufĂŒhren. Kein Geheimnis ist, an wen in erster Linie der Antrag auf tĂ€tiges Eingreifen adressiert ist. âEntschlossenes Handelnâ erwartet man von der westlichen FĂŒhrungsmacht. Deren PrĂ€sident bleibt in Sachen moralischer Betroffenheit prompt nichts schuldig. Er handelt auch sehr entschlossen, im Endeffekt dann freilich doch nicht so, wie es sich nach der Auffassung der Ăffentlichkeit gehört, nĂ€mlich mit einer eindrucksvollen Aktion ĂŒberlegener militĂ€rischer Gewalt. Prompt kommt die Frage auf, wie es um die âFĂŒhrungsstĂ€rkeâ Amerikas bestellt ist. Mit ihrem parteilichen Fanatismus, die USA wĂ€ren ihr und der Welt eine glaubwĂŒrdige âStrafaktionâ und gewaltsame Abschreckung unliebsamer Machthaber schuldig, entgeht der Ăffentlichkeit völlig, wie die USA Syrien zum Beweisfall ihrer WeltfĂŒhrungsmacht machen.
Die NSA-AffÀre
Deutsch-amerikanische Beziehungen in der âVertrauenskriseâ
Nachdem die EnthĂŒllungen Edward Snowdens zunĂ€chst fĂŒr eine Debatte ĂŒber das Unrecht amerikanischer Ăberwachung der PrivatsphĂ€re deutscher BĂŒrger und ĂŒber das rechte VerhĂ€ltnis von bĂŒrgerlichen Freiheitsrechten und innerer Staatssicherheit gesorgt hat, wird im Oktober bekannt, dass auch Merkels Handy zu den Zielobjekten amerikanischer Geheimdienste zĂ€hlt. Dazu die Regierung: âAbhören von Freunden, das ist inakzeptabel, das geht gar nicht, wir sind nicht mehr im Kalten Krieg!â Die amtliche Beschwerde ist vernehmlich, und die Verweise auf den âKalten Kriegâ, der vorbei ist, auf die gemeinsamen âHerausforderungenâ, vor denen man heute stehe, und das Hervorheben der âPartnerschaftâ, die beide MĂ€chte verbinde, unterstreichen das Gewicht, das ihr von deutscher Seite beigelegt wird: Sie machen deutlich, wofĂŒr im VerhĂ€ltnis zwischen Deutschland und den USA die ewig wiederkehrenden Floskeln von âFreundschaftâ und âVertrauenâ stehen, was also die aufgeflogene Abhöraktion politisch bedeutet, und zwar fĂŒr die USA wie fĂŒr Deutschland.
Die Kapitalisierung Russlands
Marktwirtschaft vom Feinsten
Folgt man der hiesigen Berichterstattung, so besteht Russland vornehmlich aus den Machenschaften eines machtbesessenen PrĂ€sidenten, der mit einem ihm hörigen Justizapparat höchstpersönlich die Opposition unterdrĂŒckt, singende PunkmĂ€dchen, Homosexuelle und andere âKremlkritikerâ verfolgt, unsere russischen NGOs schikaniert, also hauptsĂ€chlich damit befasst ist, die Demokratie und damit unsere guten Herrschaftsprinzipien mit FĂŒĂen zu treten. Weiter hinten im Wirtschaftsteil der Zeitungen wird dann die russische Wirtschaft mit ihren Rohstoffexporten, ihren Deviseneinnahmen und ihrem Modernisierungsbedarf als inzwischen prĂ€chtige ...