[DOWNLOAD] "GegenStandpunkt 1-16" by GegenStandpunkt Verlag MĂŒnchen * eBook PDF Kindle ePub Free

eBook details
- Title: GegenStandpunkt 1-16
- Author : GegenStandpunkt Verlag MĂŒnchen
- Release Date : January 18, 2016
- Genre: Political Science,Books,Politics & Current Events,
- Pages : * pages
- Size : 626 KB
Description
âIch sagâ nur Kölnâ
Ganz Deutschland hat sich entsetzt ĂŒber die âSilvesternacht von Kölnâ als Heimsuchung unserer Gemeinschaft durch eine anders- und abartige Kultur des Bösen. AuffĂ€llig ist freilich die Kluft zwischen dem Inhalt der nationalen Schreckenslyrik und ihrem Anlass: den Umtrieben eines Haufens maghrebinisch-arabischen Jungvolks an einem Ort, wo diese Figuren nicht hingehören, die ansonsten in den Problemvierteln und sonstigen BegrĂŒĂungszentren dieser Republik zusammengefasst und kontrolliert sind und den Gang der Dinge nicht weiter stören. So wird einmal ausnahmsweise öffentlich bemerkbar, welches lumpenproletarische Milieu offensichtlich fest zum Kapitalismus Deutschlands mit seinen dicken sozialen RĂ€ndern und seinem Pluralismus von Parallelgesellschaften gehört, die sich diese Nation im Zuge ihres imperialistischen Ausgreifens importiert. Die Sitten der Armen im kapitalistisch reichen Deutschland sind eben so hĂ€sslich wie die Armut selbst.
Genommen hat die Mehrzahl der öffentlichen Kommentare das Ereignis komplett anders: als Beweis fĂŒr die Unhaltbarkeit von Merkels Linie in der FlĂŒchtlingspolitik und wie richtig sie mit ihrer Dauerhetze gegen die FlĂŒchtlingspolitik liegt: als Beweis also, dass die angestammten Bewohner dieses Landes â ob besserer BĂŒrger oder deutscher Slumbewohner â diese âFremdenâ weder ertragen können noch sich ĂŒberhaupt gefallen lassen mĂŒssen.
Das Urteil ist allerdings fix und fertig, schon lĂ€ngst vor âKölnâ. âKölnâ ist nur das Material eines Nationalismus, der auf die Ăbergriffe an Silvester weder gewartet hat noch sich davon abhĂ€ngig macht. Er ist jederzeit abrufbar, und anlĂ€sslich von âKölnâ wird er abgerufen â von Politikern und Ăffentlichkeit als unschlagbares âArgumentâ im nationalen Streit ĂŒber den imperialistischen Umgang mit den auslĂ€ndischen FlĂŒchtlingen und fremdenfeindlichen InlĂ€ndern. Von Letzteren verschaffen viele von Sachsen bis NRW ohnehin vor und nach Silvester ihrem nationalistischen GemĂŒt so tatkrĂ€ftig Luft, dass sich jeder Vergleich zu âKölnâ verbietet.
Der Staat des Islamischen Kalifats (IS)
Ein Störfall fĂŒr die imperialistische Weltordnung
Bei jeder Nennung des âIslamischen Staatsâ fĂŒgen seine Gegner hinzu, das er sich dazu nur âselbst ernanntâ hat, also nicht von den Instanzen ernannt wurde, die sie allenfalls als dazu befugt anerkennen â ihre eigenen, die westlichen Staaten selbst nĂ€mlich. Der Ruf, den Religion und Staat im allgemeinen haben ist offenbar so gut, dass aufgeklĂ€rte AbendlĂ€nder dem IS auf keinen Fall zugestehen mögen, was sie fĂŒr ein moralisches GĂŒtesiegel halten: ein echter Staat zu sein oder werden zu wollen, der sich fĂŒr sein Anrecht als Macht auch auf ein religiöses Fundament beruft â so wie sie auf das âchristliche Abendlandâ oder als âgodâs own countryâ als Ausweis fĂŒr ihre exklusive Stellung in der Staatenkonkurrenz.
Auf einem anderen Blatt steht freilich, was die Instanzen, die den IS aus dem sittlichen Umkreis ihres Imperialismus ausgrenzen, an dem IS-Programm eines immerwĂ€hrenden und ĂŒberall stattfindenden Kampfes des islamischen Glaubens gegen den Unglauben wirklich stört. Und noch etwas anderes ist es, wie sehr der IS als praktische Störung der âWeltordnungâ von deren Vor- und nachrangigen MĂ€chten in ihre politischen Berechnungen eingeordnet und dementsprechend behandelt wird. Jedenfalls bringt auch und gerade dieser Feind die groĂen und kleineren imperialistischen MĂ€chte, die sich allesamt fĂŒr betroffen, also zu gewaltsamen âReaktionenâ berechtigt erklĂ€ren, nicht dazu, ihre Konkurrenz um die machtvolle âGestaltungâ der âWeltpolitikâ untereinander auch nur einen Moment zu beenden. Im Gegenteil.