[Download] "GegenStandpunkt 1-13" by GegenStandpunkt Verlag MĂŒnchen # Book PDF Kindle ePub Free

eBook details
- Title: GegenStandpunkt 1-13
- Author : GegenStandpunkt Verlag MĂŒnchen
- Release Date : January 31, 2013
- Genre: Political Science,Books,Politics & Current Events,
- Pages : * pages
- Size : 888 KB
Description
Drei FĂ€lle von Krise und Krisenkonkurrenz in Europa: Deutschland, Spanien, Ăsterreich
Es gehört zu den Schönheiten des vereinten Europa, dass kein Euro-Staat wissen will, dass und wie sein nationales Kapital und er als dessen machtvoller Förderer zur Ăberakkumulation und Euro-Krise beigetragen hat. Alle sehen sich mit ihren kapitalistischen Wachstumsanstrengungen und -erfolgen reihum als Betroffene: als Opfer â und zwar der Misswirtschaft der anderen.
Aus deutscher Sicht sind es die âPleitelĂ€nderâ, die sich mit der Lizenz, den Euro als ihre WĂ€hrung zu benutzen, in ihrer mangelnden KonkurrenzfĂ€higkeit eingerichtet und, statt Wachstum zu produzieren wie die tĂŒchtigen Nachbarn, nur immer mehr Schulden aufgehĂ€uft hĂ€tten. In dieser Sicht der Dinge wird freilich darĂŒber hinweggesehen, dass zu Schulden, auch und erst recht zu solchen von Staaten allemal ein GlĂ€ubiger dazugehört, der Kredit gibt, um sich zu bereichern. Die bemĂ€ngelten Schulden sind anderswo verbuchte Vermögenswerte: bis neulich erfolgreiche, jetzt aber gefĂ€hrdete FinanzgeschĂ€fte mit den KreditbedĂŒrfnissen europĂ€ischer Standorte und Staaten. In den katastrophalen Bilanzen der Euro-Problemstaaten bilanziert sich zugleich der deutsche Konkurrenzerfolg. In den politischen WiderstĂ€nden, die sie dem deutschen Weg der Euro-Rettung entgegenbringen, zeigen sich andererseits die Schranken, auf die das Projekt eines fĂŒr deutsche Weltmarktmacht tauglichen, nicht nur ökonomisch dominierten Europa stöĂt. Mit dem Fortgang der Euro-Staatsschuldenkrise steht also ein Hauptkapitel der StaatsrĂ€son der BRD auf dem Spiel.
Umgekehrt machen andere Staaten, deren nationales Wachstum und deren staatliche KreditwĂŒrdigkeit danieder liegt, Deutschland fĂŒr ihre andauernde Misere haftbar: Mit Merkels Weigerung, fĂŒr deren Schulden mit Garantien einzustehen, und ihrem Beharren auf harten Konditionen fĂŒr den Euro-Rettungsfonds wĂŒrgt Deutschland jede Möglichkeit ab, nationales Wachstum in Gang zu bringen, und bevormundet Europa bis zur UnertrĂ€glichkeit, so die Sicht â nicht nur â in Spanien und Italien. Damit wird vornehm verschwiegen, dass diese LĂ€nder bis neulich mit ihrer Teilhabe am Euro und europĂ€ischen Markt massenhaft finanzkapitalistische Spekulation auf sich gezogen und erfolgreich ĂŒber ihre nationalen Schranken hinausgewirtschaftet haben â so dass sie jetzt zu Hauptbetroffenen der Finanzkrise und der politischen Konkurrenz um ihre nationale BewĂ€ltigung geworden sind.
Sandra Maischberger, Anne Will, Frank Plasberg und GĂŒnther Jauch
kĂŒmmern sich um Armut und Reichtum im Kapitalismus
AnlĂ€sslich des regierungsamtlichen âEntwurfs des 4. Armuts- und Reichtumsberichtsâ widmen sich gleich vier Talkshows der Sache: âHigh Society oder Hartz IV: Wer sind die wahren Asozialen?â (Maischberger) âMittelschicht in Abstiegsangst â Bleiben die FleiĂigen auf der Strecke?â (Will) âDie Zukunft ist grau: Leben die Alten auf Kosten der Jungen?â (Plasberg) âWer kann noch in Wohlstand leben?â (Jauch) So die Themen, die sich um ein und dieselbe Frage drehen: Geht die Verteilung von Armut und Reichtum hierzulande in Ordnung?
Das zeugt von professioneller Ignoranz: Keine Diskussion wirft einen Blick auf die SphĂ€re, in der Reichtum und Armut zustande kommen. In der Verteilungsfrage von heute ist offensichtlich jede Erinnerung an die Produktion des gesellschaftlichen Reichtums, mit der ĂŒber dessen Verteilung grundsĂ€tzlich entschieden ist, und jedes Bewusstsein von einem Gegensatz von Kapital und Arbeit getilgt. Was bleibt dann?
Eine GegenStandpunkt-Studie ĂŒber Techniken moralischer Urteilsbildung